Montag, 1. Dezember 2008

Emotionaler Auftakt in der NGO-Community

Die 14. UN-Weltklimakonferenz hat nicht am 01. Dezember begonnen, sondern schon einen Tag vorher - zumindest für die entwicklungs- und umweltpolitischen Organisationen. Mehr als 200 Leute kamen in die Universität zur traditionellen gemeinsamen Strategiesitzung des Climate Action Network (CAN). Im gut gefüllten Hörsaal war eines ganz klar: Der Weg von Bali nach Kopenhagen führt über Poznan. Jetzt müssen die entscheidenden Grundlagen gelegt werden, damit in Kopenhagen ein neues Klimaabkommen verabschiedet wird.  

Langanhaltenden Applaus bekam ein NGO-Vertreter aus Indien als er die Anwesenden aufforderte doch nicht mehr von „Burden Sharing“ zu sprechen, wenn es um Anstrengungen zur Verringerung der Treibhausgase geht. Wer teilt hier welche Last, fragte er. Wenn Menschen in den Entwicklungsländern unter den Folgen des Klimawandels leiden, dann ist das eine wahre Last. Wer dieses Los mit den Betroffenen teilen möchte, kann dann von „Burden Sharing“ sprechen. Emissionsreduktionen sind dagegen Anstrengungen, die die entwickelten Länder machen müssen, um weitere Last für die Entwicklungsländer zu verhindern. 

Frenetisch bejubelt wurde auch die Feststellung eines Amerikaners, dass dies die letzte COP für Bush ist. Neben Emotionen und Selbstvergewisserung des eigenen Handelns, gab es auch intensive Debatten zu den Verhandlungsthemen in Poznan. Untergruppen erarbeiteten Strategien zu Anpassung, Technologietransfer, Emissionsreduktion und Waldschutz. 

Einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der Klimakonferenz sind die zivilgesellschaftlichen Lobbyisten gut aufgestellt und zeigen Entschlossenheit, für ein effektives und vor allem faires Verhandlungsergebnisse auf der 14. Klimakonferenz in Polen zu kämpfen.

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