Freitag, 5. Dezember 2008

Bits and Pieces for the bunker fuels

Wie werden eigentlich die Emissionen für den internationalen Flug- und Seeverkehrs im Kyoto-Protokoll behandelt? Bisher gar nicht, da sie keinem Land eindeutig zugeordnet werden können. Die sogenannten „bunker fuels“ sind keinen Emissionsbeschränkungen unterworfen. Dies ist für ein Post-2012 Abkommen keine Lösung, zumal die Emissionen aus bunker fuels rapide wachsen. Nächstes Jahr bei der Weltklimakonferenz in Kopenhagen müssen Entscheidungen fallen.

Im Climate Action Network (CAN) sammelt und beobachtet eine Bunker-Arbeitsgruppe, wie die Verhandlungen geführt werden, spricht mit Delegierten und versucht, das CAN Netzwerk auf den neuesten Stand zu bringen. Flugverkehr und Klimaschutz mag in den Medien stark diskutiert werden, bei den Klimaverhandlungen ist es eher ein Thema für Exoten. Bits and pieces fallen in allen Gremien an, handfeste Verhandlungen gibt es keine. Die Agenda-Themen für bunker fuels klingen eher trocken, um nicht zu sagen abschreckend wie z.B. „Consideration of information on potential environmental, economic and social consequences, including spillover effects, of tools, policies, measures and methodoligies available to Annex 1 Parties“. Anders ausgedrückt, hier geht es um externe Effekte und andere Konsequenzen von Klimaschutzmaßnahmen. Dies betrifft auch den internationalen Tourismus. Werden die Tourismuszonen Einbußen erleiden, wenn die bunker fuels in den Emissionshandel aufgenommen werden?

Unter dem Tagesordnungspunkt „Emissions from fuel used for international aviation and maritime transport“ durften in jeweils zwei Minuten die ICAO (International Civil Aviation Organisation) und IMO (International Meterological Organisation) berichten, was sie machen und vorhaben. Die Kürze der Zeit entschuldigt allerdings nur teilweise, dass die Berichte inhaltlich eher dünn waren. Die ICAO sprach von einem entwickelten Emissionsrechner, von Emissionsmodellierungen mit diversen Zeithorizonten und von einer Konferenz zur Nutzung von Biofuel im Flugverkehr. Die IMO glänzte mit der Ankündigung , ein Maßnahmenpaket auf den Weg zu bringen.

Von einer überschwänglichen Erwartungshaltung zur Einbeziehung der bunker fuels ist nichts zu merken. Delegierte rechnen eher damit, dass die bunkers, wenn überhaupt, eher last minute in ein Post-2012 Agreement aufgenommen werden. Oder vielleicht auch nicht. Für einen erfolgreichen neuen Klimadeal in Kopenhagen werden sie als nebensächlich angesehen. Die Konferenz in Poznan gleicht mehr einer Sensibilisierungsveranstaltung. Die Befürworter für die Aufnahme in ein Post-2012 Abkommen suchen nach Verbündeten, versuchen das Thema neben den anderen Themen zu behaupten. Bis dahin ist es noch ein weiter und mühsamer Weg. Auch im CAN Netzwerk gehört das Thema nicht zu den Top-Runnern. Mit gerade mal 5 Leuten nimmt sich die Arbeitsgruppe eher bescheiden aus, neben Groß-AGs wie Adaptation und Technologietransfer. Neuzugänge in der AG werden daher liebevoll als „bunkersbabies“ von den „Dinosauriern“ aufgenommen.

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