Samstag, 6. Dezember 2008

Countdown to Copenhagen: Letzte Chance für ein gerechtes und effektives Klimaabkommen

30 Millionen Menschen mehr die hungern, 60 Millionen mehr Kranke durch Krankheiten wie Malaria, 75 Millionen Bangladeshis (50% der Bevölkerung) werden bei einem zu erwartenden Anstieg des Meeresspiegels um mind. 1 Meter zu Umweltflüchtlingen.
Erschreckende Zahlen – sie zeigen einen kleinen Teil dessen, was uns bevorsteht, wenn die Weltgemeinschaft es nicht schafft sich in Kopenhagen auf gerechte und effektive Verpflichtungen für die Zeit nach 2012 zu verständigen. 

Die Zeit drängt. Um den Druck auf die Regierungen in Europa zu erhöhen, wurde am Freitag in Poznan die Kampagne „Countdown to Copenhagen“ gestart. Unter anderem riefen dabei Meena Raman (Friends of the Earth international) und Sivan Kartha (Stockholm Environmental Institut) in emotionalen Statements zu mehr Gerechtigkeit und schnellem Handeln beim Lösen der Klimakrise auf. 
„Countdown to Copenhagen“ ist eine Kampagne von Christian Aid und anderen europäischen Entwicklungswerken, die im ökumenischen Netzwerk Aprodev zusammen arbeiten. Klimaschutzprojekte, Förderung erneuerbarer Energien und die Unterstützung bei der Anpassung an die unabwendbaren Einflüsse des Klimawandels werden immer wichtiger in der Projektkooperation. Momentan aber ist vor allem die Lobbyarbeit gefragt. Es geht um ein Umdenken der Industriestaaten, eine deutliche und zügige Verringerung von eigenen CO2-Emissionen, finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer bei ihren Bemühungen und Lösungen für einen beschleunigten Technologietransfer. 
Die Organisatoren wollen damit zahlreiche Menschen mobilisieren und die Dringlichkeit verdeutlichen, dass jetzt die Zeit für einen Durchbruch bei den Klimaverhandlungen ist. 
Über die Website www.countdowntocopenhagen.org kann jeder sein persönliches Kopenhagen Versprechen abgeben und die Regierungen der Industrieländer zu einem fairen und wirkungsvollen Verhandlungsergebnis auffordern. 

Wirtschaftliches Wachstum und die Verbesserung der Lebensbedingungen in den armen Ländern führen zu einem erhöhten CO2-Ausstoß. Es ist daher überlebenswichtig für die Menschheit, dass die Entwicklungsländer möglichst direkt einen emissionsarmen Entwicklungspfad einschlagen. Dabei müssen sie von den Industrieländern unterstützt werden, denn es ist fünf vor 12 und die Uhr tickt unerbittlich. Die Menschheit bedrohende Klimakrise und die Entwicklungskrise bedingen sich gegenseitig. Beide Krisen können jedoch nicht getrennt voneinander gelöst werden. Durch den Start der Kampagne in Poznan soll der Druck auf Großbritannien und andere EU-Mitglieder erhöht werden, um endlich den Durchbruch im Klimaschutz zu erreichen und die eigenen Verpflichtungen umzusetzen. Nur so kann sichergestellt werden, dass es zu einer ausreichenden globalen Reduktion kommt, ohne dass den Ländern des Südens ein Recht auf Entwicklung verwehrt wird.

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